Auszeichnungen

Kulturpreis Landkreis Passau 2018

Ehrenpreis “Heimatbotschafterin”

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Bettina Mittendorfer ist nach Ottfried Fischer die zweite Heimatbotschafterin des Landkreises.

Heimat, das ist für mich ein Gefühl tiefer und ehrlicher Zuneigung”

 

 
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Oberbayrischer Kulturpreis 2017

Der Bezirk Oberbayern verleiht seinen Kulturpreis im Jahr 2017 an die Schauspielerin Bettina Mittendorfer aus Traunstein und an die Münchner Band Spider Murphy Gang. Das hat der oberbayerische Bezirkstag in seinem Plenum einstimmig entschieden.

"Bettina Mittendorfer beweist in zahlreichen Kino- und Filmproduktionen ihr facettenreiches schauspielerisches Können – oft auch im bairischen Dialekt. Dem großen Publikum bekannt wurde sie 2011 als Maria Brandner in Markus Gollers Kino-Komödie Eine ganz heiße Nummer. Im gleichen Jahr war sie auch in der Komödie Sommer in Orange von Marcus H. Rosenmüller zu sehen. Sie spielte viele Rollen in regional verorteten Krimis, zum Beispiel in den Niederbayern-Krimis Sau Nummer vier (2010) und Paradies 505 (2013) von Max Färberböck oder 2013 in Hans Steinbichlers Chiemsee-Krimi Hattinger und die kalte Hand (alle Bayerischer Rundfunk). Immer wieder arbeitete sie auch mit Franz Xaver Bogner zusammen, der Mittendorfer für seine Serien Café Meineid, Der Kaiser von Schexing und München 7 besetzte. Ihre Rollenvielfalt zeigte sie auch in dem mehrfach ausgezeichneten Filmdrama Mobbing von Nicole Weegmann (2012). Daneben zieht Mittendorfer ihr Publikum mit szenischen Lesungen in den Bann, darunter Heilige Nacht von Ludwig Thoma, Weibsbilder von Oskar Maria Graf, Lena Christs Erinnerungen einer Überflüssigen oder Ein Kind von Thomas Bernhard."

Pressemeldung Bezirk Oberbayern

 

 

Bayerischer Filmpreis 2011
Darstellerpreis für die Rolle in dem Film „Eine ganz heiße Nummer“
 

Begründung der Jury:

"Drei Frauen aus der bayerischen Provinz, drei Freundinnen, drei Charaktere - eine davon ist Maria und von ihr stammt die Idee, eine Telefonsex-Hotline zu betreiben, um den maroden Lebensmittelladen zu retten. Bettina Mittendorfer gibt ihrer Maria, der treibenden Kraft hinter der „ganz heißen Nummer“, einen zarten und doch starken Charakter. Die vielen Facetten dieser Figur werden in Bettina Mittendorfers Spiel wunderbar glaubwürdig vereint - mit einer Balance aus Religiosität und emanzipierter Modernität, aus Biederkeit und der Kraft zum Neuanfang. 

Wie Bettina Mittendorfer, ohne ins Klischee zu verfallen, den komödiantischen Anforderungen der Telefonsex-Hotline ein natürliches Schamempfinden entgegensetzt, das ist große Schauspielkunst."

Foto: dpa

Foto: dpa

 

 
Foto: Stefan A. Schuhbauer - v. Jena

Foto: Stefan A. Schuhbauer - v. Jena

Publikumspreis 2004 „Theaterforum Gauting“

Laudatio von Hans-Georg Krause für Bettina Mittendorfer:

"Auf dem Münchner Viktualienmarkt stehen die Großen der bayerischen Volkstheaterkunst einträchtig nebeneinander. Wenn man sich in dieses Zentrum begibt, kann man sich denken, kann man spüren, wie beispielsweise eine Liesl Karlstadt Texte ohne Respekt, rotzfrech und direkt anging. Volksschauspieler in ihrer Nachfolge mögen es wegen der ständigen Vergleiche daher schwer haben.

Es gibt da eine junge Frau, die den großmächtigen Interpreten die Stirn bietet - und dabei überzeugt! Die im tiefsten Niederbayern lebende Schauspielerin hat an der Otto-Falckenberg-Schule ihr Handwerk erlernt. Sie beherrscht das Spiel im Ensemble an den Kammerspielen, dem Volkstheater, am Gärtnerplatz oder der Bayerischen Theaterakademie. Sie macht Filme mit Sigi Zimmerschied, Herbert Achternbusch und Norbert Kückelmann.

Vor allem aber liebt sie als freie Schauspielerin die Möglichkeit der Soloabende. Ludwig Thoma, Georg Queri und Lena Christ hat sie überzeugende Programme gewidmet. Ausschnitte der Romane "Rumpelhanni", "Matthias Bichler" und "Erinnerungen einer Überflüssigen" wurden beim ersten Soloabend "Traum der Lena Christ" von ihrem Mann - dem Dramaturgen Jörn van Dyck - nahtlos zu einer dichten szenischen Collage verbunden. Zwei hochkonzentrierte Stunden lang erkundet sie die Seelentopographie einer unglücklichen Frau. Zwei Stunden, ganz allein auf der Bühne hält sie die Spannung, das Interesse und die Aufmerksamkeit der Zuschauer. In unverwechselbarer direkter, stilistisch sicherer Sprache zeichnet sie ein differenziertes, sehr lebendiges Bild, lässt die Personen lebendig werden, lässt sie singen, tanzen und der Sprache ihren Rhythmus ablauschen. Das ist Volkstheater im besten Sinne - eine Mischung aus realistischer Rollenpräsentation, Distanz suchenden Gstanzln und einem mal zitierenden, mal nachspürendem Umgang mit dem Dialekt.

Passauer Neue Presse: "Überzeugend ist sie als Lena Christ in ihrer Entwicklung vom Kind zur Frau, unschlagbar in den Rollen der Romanfiguren, die in Mundart miteinander sprechen oder vor sich hin sinnieren. Die lebendige Darstellung der Rumpelhanni, eines alten Bauern oder heiratswilligen Metzgers dankten ihr die Zuschauer mit einem tosenden Applaus." Eva Maria Fischer: "Auch wenn der Heimatbegriff soziologische fragwürdig und vom Alpenfolklorismus ausgehöhlt ist, spürt man, dass die beiden wissen, wo sie hingehören."!

"Die Heilige Nacht von Ludwig Thoma": sie hat diesen Text vorgetragen; was heißt hier vorgetragen? Ich habe lange gezögert, ob ich diesen schon zu Tode interpretierten Text bei uns im Programm haben wollte. Aber Bettina Mittendorfer gelingt es aus dieser Weihnachtslegende, die nun jeder kennt, eine andere Heilige Nacht entstehen zu lassen. Mit traumwandlerischer Sicherheit gelingt es ihr das Publikum in die volkstümliche Innigkeit dieser bayerischen Weihnachtslegende zu holen, ohne jemals in Sentimentalität zu fallen. Bei ihrer authentisch vorgebrachten Gefühlstiefe, vergisst sie jedoch keinen Moment ihre Professionalität. Sie bringt die Verserzählung mit solch einer herzbewegenden Innigkeit und zarten Komik auf die Bühne, dass jeder im Raum meint, die Geschichte noch nie gehört zu haben. Sie ringt dem Text die in ihm steckende Kritik, aber auch die notwendige Poesie ab. Damit wird die Legende von Thoma wieder ganz modern. Und wenn der betrunkene Coupletsänger bei der Geburt des Jesuskindes auch noch vom Tisch fällt, sich aufrappelt und mit der ganzen Wut im Bauch herausschreit, "ob es denn nichts bedeutet, dass das Christkind bloß Arme gesehen hat", spätestens dann ist man ganz ergriffen von der Heiligen Nacht - und von Bettina Mittendorfer - dem niederbayerischen Theatervulkan! Herzlichen Glückwunsch!"